Schlagwörter
Eine Geisterstadt mitten in Deutschland! In Hessen kann man im Norden nicht nur versunkene Städte besuchen, sondern auch eine echte Geisterstadt! Die idyllische Landschaft rund um Hessisch Lichtenau lädt eigentlich zum Wandern oder Rad fahren ein – ob von Hotel, Ferienwohnung oder Campingplatz aus. Doch Ruinen, Gifte und eine schaurige Vergangenheit des Industriegebiets Hirschhagen lassen einen dann doch zögern. Im Dritten Reich stand hier einst eine produktive Sprengstofffabrik, in der tausende Zwangsarbeiter schuften mussten. Nach zahlreichen Explosionen, bei denen viele hundert Menschen ihr Leben verloren, und nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Fabrik geschlossen.
Nach und nach siedelten sich aber weitere Gewerbe- und Industrieunternehmen hier an, auch Wohnungen wurden gebaut. Doch ganz ungefährlich ist das nicht, trägt der Boden und das Wasser noch die „Altlasten“ der Sprengstoffproduktion in sich.
Das kontaminierte Trinkwasser ist nicht alles, was blieb: Düstere Ruinen der Fabrikgebäude, die wie Bunker aussehen, ragen zwischen den Bäumen empor, verlassene Häuser und andere Bauwerke zieren einsam und verlassen die Gegend des Industriegebiets.
Ein Spaziergang durch den Wald hier ist weniger idyllisch als man es meinen mag: Verbotsschilder, merkwürdig rotgefärbtes Wasser, die manchmal merkwürdigerweise sehr schweigsamen Vögel und die verlassenen Ruinen lassen wirklich Gänsehaut aufkommen.